Zwischen Studie und Stillstand – warum Prävention mehr ins Tun kommen muss

Zwischen Studienflut und Evaluationspflicht braucht Prävention vor allem eins: Menschen, die ins Tun kommen – nicht erst nach dem Gutachten.

Mit der Signature-Serie greifen wir auch Themen aus unserem Präventionsalltag auf, die nicht überall populär sind. Und das Thema Evidenz und Bürokratie passt ganz wunderbar in diese Kolumne. Deshalb geht es heute um: Den Traum von der perfekten Maßnahme.

„Gibt es dazu auch eine Studie?“
„Haben Sie da schon Wirksamkeitsnachweise?“
„Ist das wissenschaftlich fundiert?“

Diese Fragen begegnen uns in der Präventionswelt täglich. Und ja – sie sind wichtig. Wir brauchen Qualität. Wir brauchen fundierte Gesundheitsprogramme. Aber was wir nicht brauchen, ist: Stillstand im Namen der Evidenz.

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Stefan Zipperer
Unternehmer, Visionär und Mitgründer von Gesundheit Bewegt und Longevity360. Als Teil der 45+ Generation versuche ich täglich Gesundheit nicht als Pflicht, sondern als Lifestyle zu leben. Meine Themen: Prävention, Longevity, Gesundheitskompetenz, AI in der Prävention und Storytelling – für eine neue Gesundheitskultur in Unternehmen, Regionen und im persönlichen Alltag. #Tu was

Wir ertrinken nicht im Mangel an Studien. Sondern im Zögern.

Es gibt tausende Studien zu Bewegung, Ernährung, Schlaf, Achtsamkeit, Psyche und vielen anderen Präventionsthemen. Zu fast jedem Gesundheitsverhalten existieren Metaanalysen, Empfehlungen, Reviews.

Und trotzdem warten viele Organisationen immer noch auf die „eine sichere Antwort“, bevor sie loslegen. Das ist nicht mehr wissenschaftlich – das ist Bürokratie im Kopf.

“Perfektion ist kein Ziel, sondern eine Ausrede”

Wenn wir Prävention auf dem Reißbrett entwickeln wollen, wenn wir für jede Zielgruppe, jedes Setting und jede Branche die „eine ideale Lösung“ finden wollen – werden wir nie fertig. Denn Prävention ist Menschenarbeit. Verhalten. Kultur. Praxis. Und die verändert sich nicht durch PDFs, sondern durch Erlebnisse.

Was wir stattdessen brauchen:

  • Mut zum Loslegen. Nicht blind – aber entschlossen.
  • Ein Kompass statt ein Korsett. Wir brauchen Systeme, die Orientierung geben – nicht Systeme, die blockieren.
  • Iteratives Handeln. Starte klein. Beobachte. Passe an. Verbessere.
  • Kombination aus Evidenz & Lebensrealität. Studien liefern Wissen. Aber Menschen liefern Verhalten. Beide brauchen Raum.

Unser Ansatz: Prävention in Bewegung bringen

Mit Gesundheit Bewegt|Work, GB|Woman, Longevity 360 und der Tu was-Initiative zeigen wir: Man kann handeln UND lernen UND wissenschaftliche, evidenzbasierte Fakten nutzen.

  • Unsere Programme basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen
  • UND auf echter Erfahrung aus Unternehmen, Regionen, Lebensphasen

Wir glauben an:

  • laufende Evaluation statt lähmender Evaluationsvorgaben
  • gesundes Nachjustieren statt perfekter Planung
  • das Jetzt statt das Irgendwann #Tuwas

Fazit: Prävention braucht keine Verhinderer mehr

Wenn Prävention wirksam sein soll, dann muss sie raus aus dem „Ja, aber…“ und rein ins „Tu was“. Wir dürfen nicht länger darauf warten, dass jemand die perfekte Studie liefert, die uns erlaubt, zu handeln.