13% weniger Arbeitsausfälle durch mehr Bewegung im Arbeitsalltag

Regelmäßiges leichtes Training am Arbeitsplatz - Aktive Pausen - kann vor krankheitsbedingtem Arbeitsausfall schützen. Informieren Sie sich über neue Studienergebnisse.

Wie Forscher des dänischen National Research Center for the Working Environment in einer neuen Studie herausgefunden haben, können kurze Bewegungsübungen am Arbeitsplatz krankheitsbedingte Langzeit-Ausfälle von Arbeitnehmer:innen deutlich verringern. Diese sogenannten Aktiven Pausen / Micro-Workouts, die während der Arbeitszeit durchgeführt wurden, wirkten sich positiv auf die Gesundheit der Mitarbeitenden aus.

Aktive Pausen als wirksames BGF-Instrument

13% weniger Erkrankungen durch Bewegungspausen

In der Studie wurde vor allem die Auswirkung von Micro-Workouts auf langfristige krankheitsbedingte Ausfälle (mindestens 30 Tage in einem Zeitraum von bis zu zwei Jahren) untersucht. Die Wissenschaftler:innen befragten dafür mehr als 70.000 Arbeitnehmer:innen in Dänemark.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: 

  • 12,8 Prozent der langfristigen Arbeitsausfälle hätten verhindert werden können, wenn die Befragten Micro-Workouts (Aktive Pausen) an ihrem Arbeitsplatz ausgeübt hätten.
  • Aktive Pausen wirken sich nicht nur positiv auf die körperliche, sondern auch auf die mentale Gesundheit, also auf psychologische und soziale Faktoren, wie beispielsweise das Klima und die Teamfähigkeit im Unternehmen aus.
  • Frauen nutzen Micro-Workouts häufiger als Männer.
  • Werden Micro-Workouts angeboten, lautet eine vereinfachte Faustformel „Die Hälfte der Teilnehmer:innen nutzt die verfügbaren Aktive Pause-Angebote“
  • Mehr Daten? In dieser Studie der Columbia Universität geht es um zu viel Sitzen. Lesen Sie rein. 

Was ist eine Aktive Pause?

Aktive Pausen sind kurze Trainingseinheiten, die während des Arbeitsalltags zwischendurch durchgeführt werden. Die AOK definiert Aktive Pausen wie folgt: „Bewegung bringt das Herz-Kreislauf-System samt Durchblutung in Schwung und fördert die Abwehrkräfte des Immunsystems. Außerdem kann das Gehirn mehr Sauerstoff aufnehmen, was die Konzentration erhöht. Deshalb ist in Pausen körperliche Aktivität ideal.“

Aktive Pause-Übungen werden am Arbeitsplatz durchgeführt. Spezielle Sportkleidung sowie die Nutzung von Trainingsräumen ist nicht notwendig. Richtige Aktive Pause-Übungen sind so aufgebaut, dass Sie in Business-Kleidung und mit unterschiedlichen Bewegungs- und Fitness-Fähigkeiten durchgeführt werden können.

So funktionieren Aktive Pausen

Viele unterschiedliche Bewegungsübungen können für eine Aktive Pause eingesetzt werden. Wichtig ist, sich zu bewegen, den Körper zu mobilisieren und mit der Aktiven Pause einen Bewegungsausgleich zu schaffen. Sitzt man viel, sollten die Aktiven Pausen im Stehen durchgeführt werden. Beinhaltet die Arbeitssituation viel Bildschirmarbeit, sollten Bewegungen mit den Händen und Entspannungsübungen für Schultern, Nacken und Augen enthalten sein.

ROI von Aktive Pause-Maßnahmen

Kosten und Ergebnisse lassen sich bei dieser Form von BGF-Maßnahmen gut kalkulieren. Es liegen Statistikdaten zu Muskel-Skelett- Ausfallzeiten, sowie die Daten aus Umsetzungsstudien vor. Eine ROI Musterrechnung finden Sie hier.

Aktive Pausen in GB|Work

GB|Work unterstützt das Präventionsziel MEHR Bewegung im Arbeitsalltag

GB|Work ist ein digitales Programm zur Betrieblichen Gesundheitsförderung / einem Digitalen Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Wechselnde Monatsschwerpunkte zu gesunder Ernährung, Umgang mit Stress / Mental Health, Aufbau gesunder Routinen und mehr Bewegung im Arbeitsalltag unterstützen teilnehmende Firmen bei der Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen. Regelmäßige E-Mail-Impulse, Online-Kurse, Challenges, digitale Gesundheitstage und Aktionswochen aktivieren und motivieren die Teilnehmenden, Gesundheitsroutinen in den Arbeitsalltag zu integrieren.

Das Präventionsziel MEHR Bewegung ist ein zentraler Bestandteil unseres 360grad Gesundheitsmodells und wird mit vielen unterschiedlichen Aktionen unterstützt. Eine gute Möglichkeit mehr Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren sind Aktive Pausen.

Aktive Pausen – Trainingsvideos

In GB|Work stehen hierfür professionelle Trainingsvideos von Sport- und Bewegungswissenschaftler:innen, Yoga-Lehrer:innen und Physiotherapeut:innen zur Verfügung. Die Teilnehmenden können die Aktive-Pause Videos jederzeit nutzen, sie in der persönlichen Merkliste speichern und zu passenden Zeiten durchführen. Begleitend zu den Trainingsvideos werden Pausen als gesunde Arbeitsroutinen auch mit verschiedenen Wissensbausteinen erklärt und die Programmteilnehmer:innen mit wöchentlichen E-Mail-Impulsen unterstützt.

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Aktive Pausen – Monatsaktion

Mehr Bewegung im Arbeitsalltag und Aktive Pausen werden im GB|Work-Programm auch durch starke Monatsaktionen unterstützt.

In den Trainingsvideos werden dabei unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. „Unauffällige Übungen“ am Schreibtisch wechseln sich ab mit kurzen Business Yoga-Einheiten und Übungen, die gemeinsam im Team durchgeführt werden können.

Aktive Pausen – als Challenge

Um eine Aktive Pause im Unternehmen zu etablieren, kann eine gemeinsame Aktive Pause-Challenge genutzt werden. Die GB|Work-Teilnehmer:innen werden in eine gemeinsame Team-Challenge eingeladen. 14 Tage lang heißt es dann, Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren. Nach 14 Tagen können die Ergebnisse bewertet, Feedback der Teilnehmer:innen ausgewertet und neue zukünftige Routinen im Unternehmen etabliert werden.

Vorbereitung und Umsetzung von Aktiven Pausen

Bewegte Pausen sollten in ein firmenindividuelles BGM/BGF-Konzept integriert werden, welches auf die spezifischen Arbeitssituationen der Mitarbeitenden Rücksicht nimmt. Durch die hohe Anzahl an Fehltagen aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen kann der ROI eines stringenten Aktive Pause Konzeptes gut gerechnet werden. Die Umsetzung einer Aktiven Pause könnte dann in 5 Schritten erfolgen.

Schritt 1: Richtig planen

Einbetten des Aktive Pause-Konzeptes in die Planung des BGM-Programms.

Dann bitte vorab mit den Führungskräften die Vorgehensweise, die jeweilige Unterstützung und die Ziele abstimmen. Idealerweise sind die Führungskräfte aktiv mit dabei.

Schritt 2: Vorinformieren

Kolleginnen und Kollegen darüber informieren, was Sie vorhaben. Sind alle bei GB|Work angemeldet? Wer ist im Homeoffice und sollte das Video parallel starten?

Schritt 3: Vorbereiten

Wählen Sie ein Video auf der Gesundheit|bewegt-Seite ‚Aktive Pause-Trainingsvideos‘ aus.

Bitte vorab einmal selber ausprobieren und die Teilnehmer:innen über die Zeitdauer informieren, damit jede/r das gut einplanen kann. Wie präsentieren Sie? Besonders gut geht das an einem großen Bildschirm und alle machen mit.

Schritt 4: Einladen

E-Mail versenden oder die Gesundheit|bewegt-Kurznachrichten-Funktion (Firmen-Messaging) nutzen.

Schritt 5: Aktive Pause durchführen

Tipp: Trommeln Sie alle Teilnehmer:innen 5 min vorher zusammen, damit Sie rechtzeitig starten können. Dann das Video starten und Übungen mitmachen.

Feedback einholen und das nächste Date planen. Fragen Sie nach, ob die Übungen für alle gepasst haben. 

Tipp: Vereinbaren Sie einen Folgetermin in einer Woche, das ist nicht zu viel und sollte machbar sein.

Interessiert an mehr Details zum digitalen BGM-Programm GB|Work und  zur kostenfreien Tu was-Initiative? Gerne stellen wir Ihnen das Programm bei einer gemeinsamen Aktiven Pause vor. 😉

FAQs zu Aktiven Pausen und Bewegungsmangel

Wie genau beeinflusst Bewegung die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage?
Regelmäßige Bewegung kann das Immunsystem stärken, Stress abbauen und chronischen Erkrankungen vorbeugen. Laut der zitierten Studie verringert sich die Zahl der AU-Tage signifikant bei Mitarbeitenden, die an bewegungsfördernden Maßnahmen teilnehmen. Besonders wirksam sind Maßnahmen, die in den Arbeitsalltag integriert werden.

Welche Art von Bewegung ist im Arbeitskontext besonders wirksam?
Kurze, regelmäßige Bewegungsimpulse – wie aktive Pausen, kleine Dehnübungen oder kurze Spaziergänge – haben eine messbare Wirkung. Besonders effektiv sind Programme, die einfach zugänglich sind und sowohl online als auch vor Ort angeboten werden (z. B. über Apps, Gesundheitsbotschafter oder Aktive-Pausen-Konzepte).

Was bedeutet das Ergebnis der Studie für Unternehmen?
Unternehmen profitieren doppelt: Durch weniger Krankentage sinken Kosten, gleichzeitig steigt die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Bewegungsförderung wird damit zu einem wirtschaftlich sinnvollen Bestandteil der betrieblichen Gesundheitsstrategie.

Sind digitale Bewegungsprogramme genauso effektiv wie analoge?
Die Studie zeigt: Digitale Programme (z. B. mit App-Begleitung oder Online-Coaching) sind genauso wirksam wie analoge Formate – vorausgesetzt, sie sind niedrigschwellig, gut kommuniziert und langfristig eingebunden. Kombinierte Ansätze wirken am besten.

Wie kann ein Unternehmen ein solches Bewegungsprogramm starten?
Ein guter Start ist eine Mitarbeitendenbefragung zur aktuellen Bewegungssituation, gefolgt von einer Bedarfsanalyse. Danach empfiehlt sich ein Pilotprojekt mit digitalen oder hybriden Bewegungsangeboten – z. B. über „Gesundheit bewegt“. Wichtig sind kontinuierliche Kommunikation, Führungskräfte-Einbindung und Erfolgsmessung über reduzierte AU-Tage.

Quellen