BGM-Leitfaden: Digitale Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)

2-menschen-diskutieren-bgf-aktion-challenges
Was versteht man unter BGF - Betriebliche Gesundheitsförderung? Wie führt man ein digitales BGF-Programm ein? Was sind Trendthemen im BGF?

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist eine strategische Investition in das wertvollste Kapital Ihres Unternehmens: Ihre Mitarbeitenden. Gesundheit Bewegt bietet maßgeschneiderte digitale Lösungen für die betriebliche Gesundheitsförderung, die nicht nur die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern, sondern auch einen messbaren ROI liefern.

Informieren Sie sich über die wichtigsten Schritte zur Einführung eines digitalen BGF-Programms und welche BGF-Praxistipps Sie für einen erfolgreichen Programmstart nutzen können.

Inhaltsüberblick

Was ist Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)?

BGF ist ein proaktiver Ansatz, der darauf abzielt, das Wohlbefinden und die Produktivität der Belegschaft durch präventive Maßnahmen, Vermittlung von Gesundheitswissen (Gesundheitskompetenz) und die Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung zu steigern (Quelle: BMG, 2023).

Definition BGF

„Als Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) wird die Gesamtheit der systemischen Interventionen in privaten und öffentlichen Betrieben verstanden, durch die gesundheitsrelevante Belastungen gesenkt und Ressourcen vermehrt werden sollen. Die Auswahl und Gestaltung dieser Interventionen sind das Ergebnis eines möglichst partizipationsorientierten Kommunikationsprozesses mit allen betrieblichen Akteuren einschließlich der Beschäftigten (Quelle: BzGA).“

„Erfolgversprechend ist BGF immer dann, wenn Maßnahmen sowohl auf das Verhalten der Beschäftigten abzielen (Verhaltensprävention) als auch auf die Gestaltung der Arbeitstätigkeit, der Arbeitsbedingungen und betrieblicher Rahmenbedingungen (Verhältnisprävention) (Quelle: AOK).“

Die Rolle von BGF im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)

Definition BGM

“BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) ist ein umfassendes System zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz. Voraussetzung für die Etablierung eines gesunden Unternehmens ist der Aufbau betrieblicher Strukturen, um im Unternehmen gemeinsam Maßnahmen und Prozesse zu planen, durchzuführen und zu bewerten. BGM schafft eine Kultur der Gesundheit, in der sich jeder Mitarbeiter wertgeschätzt und unterstützt fühlt (Quelle: AOK).”

Im BGM werden weitere betriebliche Aufgaben wie Arbeitsschutz, Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) oder medizinische Leistungen zur Prävention miteinander verknüpft.

gesundheit-bewegt-schaubild-bgf-einordnung-ins-bgm

Vorteile und Effektivität der Betrieblichen Gesundheitsförderung

Unternehmen, die langfristig in BGF investieren, sehen signifikante Verbesserungen in Bereichen wie Mitarbeiterzufriedenheit, Employer Branding, Produktivität und bei der Reduzierung von Krankheitstagen.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nennt folgende Vorteile eines BGF-Programms.

Vorteile für Unternehmen

Vorteile für Unternehmen

  • Sicherung der Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden
  • Erhöhung der Motivation durch Stärkung der Identifikation mit dem Unternehmen
  • Kostensenkung durch weniger Krankheits- und Produktionsausfälle
  • Steigerung der Produktivität und Qualität
  • Imageaufwertung (Employer Branding, Arbeitgeberattraktivität) des Unternehmens
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

Vorteile für Mitarbeitende

Vorteile für Mitarbeitende

  • Verbesserung des Gesundheitszustandes
  • Senkung gesundheitlicher Risiken
  • Reduzierung der Arztbesuche
  • Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen im Unternehmen
  • Verringerung von Belastungen
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Erhaltung/Zunahme der eigenen Leistungsfähigkeit
  • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit
  • Verbesserung des Betriebsklimas
  • Mitgestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsablaufs

Ziele und ROI. Rechnet sich ein BGF-Programm?

Für die Rentabilität von Gesundheitsmaßnahmen gibt es positive Studien und Nachweise und ebenfalls kritische Gegenstimmen. Eine ROI-Betrachtung hängt deshalb stark von den gewählten Zielen und Kennziffern im Unternehmen ab. Wir empfehlen eigene Ziele zu definieren:

  • denn jedes Unternehmen hat eine individuelle Ausgangslage,
  • eine spezifische Personalstruktur
  • und ganz individuelle Herausforderungen, bei denen ein BGF-Programm unterstützen kann.

Einige typische Ziele finden Sie in der nachfolgenden Aufstellung.

Ziele von BGF-Programmen

Beispiele für quantitative Gesundheitsziele

  • Reduzierung der Krankheitsquote, Reduzierung von Fehl-/Ausfalltagen
  • Reduzierung der Krankmeldungen in bestimmten Bereichen wie psychische Gesundheit oder Muskel-Skeletterkrankungen
  • ...

Beispiele für qualitative Gesundheitsziele

  • Identifizierung von firmenspezifischen Gesundheitsrisiken
  • Reduzierung des Stresslevels der Mitarbeitenden
  • Verbesserung der Mitarbeitendengesundheit in den Bereichen: Ernährung, Bewegung mentale Gesundheit, ...
  • ...

Beispiele für "Kulturziele"

  • Verbesserung der Partizipation der Mitarbeitenden bei der Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen
  • Nutzung von Gesundheitsaktionen zur Integration von Homoffice-Mitarbeitenden oder Außenstellen
  • Nutzung von Gesundheitsaktionen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit im Unternehmen
  • ...

Beispiele für Personal-/HR-Ziele

  • Verbesserung der Arbeitgeberattraktivität im Recruiting durch ein gelebtes Gesundheitsprogramm
  • Reduzierung der Fluktuationsquote durch einen verbesserten Teamgeist und ein Corporate Benefit-Angebot
  • Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Verbesserung der Mitarbeiterproduktivität (u.a. durch ein verbessertes Selbstmanagement)
  • Ermöglicht Fachkräften länger für das Unternehmen tätig zu sein
  • ...

Erst auf Basis definierter Ziele und nach der Analyse der Zielerreichung kann die Frage nach dem ROI eines Gesundheitsprogramms valide beantwortet werden.

Auszugsweise finden Sie hier einige Quellen und Studien mit Aussagen zur Erfolgswirksamkeit von BGF-Programmen.

  • Vivida BKK: Betriebliche Gesundheitsförderung kann krankheitsbedingte Fehlzeiten um ein Viertel senken. Das zeigt der Report der Initiative Gesundheit und Arbeit.
  • Studien mit BGF-Wirkungsnachweisen: Ist-Analysen, Theorien und Effekte in evaluierten Interventionen der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).
    Ein Literatur-Review für den Zeitraum 2000 bis 2020; Springer 2020
  • BKK Faktenblatt: Zusätzliche Investitionen in den betrieblichen Gesundheitsschutz führen langfristig zu konstant bleibenden oder
    sinkenden Kosten. Das Präventionskosten/Präventionsnutzen-Verhältnis wird auf 2,2 geschätzt
    (Kosten: 1.200 € pro Mitarbeiter und Jahr; Nutzen 2.645 €)
  • IGA-Report No. 40: Wie viel Geld lässt sich durch BGM einsparen?
    Nach dem iga.Report 40 (2019) wird der Return on Investment (ROI) für Betriebliches Gesundheitsmanagement folgendermaßen beziffert. Für jeden investierten Dollar konnten die Unternehmen durchschnittlich 2,7$ durch reduzierte Krankheitskosten aufsparen. Das liegt unter anderem am Rückgang des Krankenstandes.

Implementierung eines erfolgreichen BGF-Programms

Schritt 1 – Bedürfnisse analysieren und Ziele definieren

Die Analyse des Ist-Zustands und eine klare Zieldefinition sind entscheidend für den Erfolg eines BGF-Programms. Eine maßgeschneiderte Strategie und ein Maßnahmenkatalog, die auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind, bilden die Grundlage für ein erfolgreiches Programm zur Gesundheitsförderung.

Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) könnten die ersten Schritte eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements in Ihrem Unternehmen so aussehen:

So starten Sie Ihr BGF im Unternehmen

Schritt 1: Laden Sie ein kleines Team ein und diskutieren Sie „Gesundheitsmaßnahmen in unserem Unternehmen“.

Schritt 2: Achten Sie darauf, dass dieses Team möglichst "bunt" zusammengesetzt ist. Management, Personalleitung, Betriebsärzte, Sozialberater, Azubis, 50+, etc.

Schritt 3: Überlegen Sie, ob krankheitsbedingte Fehlzeiten (entsprechende Maßnahmen können von den gesetzlichen Krankenkassen gefördert werden) ein Einstieg in das Thema sein können. Mögliche Themenfelder sind:

  • arbeitsbedingte körperliche Belastungen
  • Rückengesundheit
  • Ernährung und  Betriebsverpflegung
  • psychosoziale Belastungen (Stress) und Förderung individueller Kompetenzen zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz
  • gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung
  • rauchfrei im Betrieb
  • Suchtmittelkonsum

Schritt 4: Überlegen Sie, welche Rolle Nachhaltigkeit für ein BGF-Programm und umgekehrt Gesundheitsthemen für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung spielen können.

Schritt 5: Diskutieren Sie die organisatorische Verankerung eines BGF.

  • Wie mache ich betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zu einem festen Bestandteil des Management-Prozesses?
  • Wie kommuniziere ich die Ziele und Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung?
  • Wie integriere ich die unterschiedlichen Zielgruppen im Unternehmen, zum Beispiel Auszubildende, Führungskräfte, Homeoffice-Worker, etc.
  • Wie kann BGF und BGM im Unternehmen personell organisiert werden?

Schritt 6: Definieren Sie ein Ziele-Set

  • Was möchten Sie durch das Gesundheitsprogramm erreichen?
  • Wie messen Sie Fortschritte?

Entscheidend für die Themenauswahl sind vor allem die Bedürfnisse Ihres Unternehmens und Ihrer Beschäftigten!

Schritt 2 – Der digitale Start in die Gesundheitsförderung

Die Nutzung digitaler Tools und Plattformen erleichtert den Zugang und die Personalisierung von Gesundheitsprogrammen. Unternehmen können digitale Programme einfach starten, erhalten schnelles Feedback und schaffen durch die „Überall-Verfügbarkeit“ eine bessere Programmreichweite als bei vergleichbaren Offline-Maßnahmen.

BGF-Praxistipp: “Visitenkarte”

Die Teilnahme an digitalen Programmen erfolgt üblicherweise mittels Zugangs-/Freischaltcode. Dieser kann via Intranet, auf Plakaten (mit QR-Code) oder auch physisch im Unternehmen verteilt werden.

Einer unserer Kunden führt neue Programme – sehr erfolgreich – immer mit einer Verteilaktion der Zugangscodes zum Arbeitsbeginn (Schichtstart und „normale“ Startzeit der Verwaltungsangestellten) durch. Der Zugangscode wird in Form handlicher Visitenkarten zur Verfügung gestellt.

Vorteile digitaler BGF-Programme

  • Vorteil 1: Erreichbarkeit und Flexibilität: Digitale BGF-Programme sind 365 Tage, 24/7 jederzeit und überall verfügbar. Mitarbeitende können auf Inhalte und Programmfunktionen zugreifen, wann immer es in ihren Zeitplan passt. Das ist besonders für Teams mit flexiblen Arbeitszeitmodellen wichtig. Vor allem bei New Work-Arbeitsmodellen und Unternehmen mit mehreren Standorten kann so die Erreichbarkeit aller Mitarbeitenden wesentlich verbessert werden.
  • Vorteil 2: Personalisierung: Digitale Lösungen ermöglichen ein breites Themenangebot für unterschiedliche Zielgruppen. Mitarbeitende können Inhalte und Programmfunktionen wie Challenges oder E-Learning-Kurse auswählen, die ihren spezifischen Bedürfnissen, Interessen und Gesundheitslevels entsprechen.
  • Vorteil 3: Skalierbarkeit: Digitale Programme lassen sich an die Größe jedes Unternehmens anpassen. Egal, ob es sich um KMUs, Start-ups oder einen großen Konzern handelt, digitale BGF-Lösungen können effizient skaliert und angepasst werden.
  • Vorteil 4: Insights & Feedbacks: Digitale Programme bieten die Möglichkeit, erlaubt(!) Daten zu sammeln und zu analysieren. Unternehmen können damit wertvolle Einblicke in die Gesundheitswünsche, Problemfelder, Trends, die Teilnahme und den Erfolg von Programmen erhalten. Durch regelmäßige Feedbackumfragen können gezielte Anpassungen an den Programminhalten und -funktionen vorgenommen werden.
  • Vorteil 5: Kosteneffizienz: Im Vergleich zu traditionellen Methoden wie Vorträgen oder einzelnen Schulungsmaßnahmen können digitale Lösungen kosteneffizienter sein. Sie reduzieren den Bedarf an physischen Räumlichkeiten, Reisekosten und Trainerpersonal.
  • Vorteil 6: Interaktivität und Engagement: Durch Gamification-Maßnahmen wie Badges, Bonuspunkte und Statuskonzept können digitale BGF-Programme das Engagement und die Motivation der Mitarbeitenden erhöhen. Spielbasierte Herausforderungen, Fortschrittsverfolgung und Belohnungen machen die Teilnahme ansprechender und unterhaltsamer = mehr Mitarbeitende können für Gesundheitsthemen aktiviert werden.
  • Vorteil 7: Sofortiges Feedback und Unterstützung: Digitale Lösungen bieten die Möglichkeit für ein sofortiges Feedback und Unterstützung. Mitarbeitende können Fortschritte in Echtzeit verfolgen, personalisierte Tipps erhalten und bei Bedarf auf professionelle Unterstützung zugreifen. Mit der Zunahme von telemedizinischen Services (z. B. Video-Sprechstunde) schaffen digitale BGF-Programme auch eine zentrale Anlaufstelle für verschiedene digitale Gesundheitsservices im Unternehmen.
  • Vorteil 8: Verbesserung des Employer Brandings: Ein Unternehmen, das in digitale Gesundheitslösungen investiert, zeigt sein modernes Engagement für das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden und trägt den Wünschen junger Berufseinsteiger/-innen Rechnung. Dies verbessert das Employer Branding und macht das Unternehmen attraktiver für aktuelle und potenzielle Mitarbeiter.

Schritt 3 – Erfolgreicher Kick-off für das BGF-Programm

Informative Veranstaltungen, Workshops, digitale Gesundheitstage mit Check-ups oder Challenges bieten einen idealen Rahmen, um ein BGF-Programm vorzustellen und zu starten.

BGF-Praxistipp: “Management-Aktion”

Aus der Praxis heraus sind solche Kick-off-Veranstaltungen zusammen mit einer spannenden Countdown-Kommunikation und Prämien für die „First mover“ ein guter Einstieg und sorgen für eine hohe Aktivierungsquote unter den Mitarbeitenden.

Damit Gesundheit von den Mitarbeitenden auch als Bestandteil der Unternehmenskultur wahrgenommen wird, sollte eine Startkommunikation UND die Startaktion zusammen mit dem Management stattfinden. Was meinen Sie, wie viele Menschen sich für Gesundheit motivieren lassen, wenn der Geschäftsführer oder die Vorständin am Morgen vor dem Aufzug steht, Äpfel und den Zugangscode verteilt und auf „Nimm die Treppe“ hinweist.

Schritt 4 – Die wichtige Rolle der Gesundheitskommunikation

Betrachten Sie Gesundheit als Produkt, das genauso wie andere Produkte kontinuierlich beworben werden muss, damit es im Alltagsrauschen nicht untergeht. BGF-Programme können ihre Wirksamkeit und hohe Aktivierungsquoten also nur dann erreichen, wenn eine regelmäßige Gesundheitskommunikation stattfindet, interessante Aktionen präsentiert werden, Überraschendes passiert, die Themen im „Flurfunk“ landen und man Erfolgsgeschichten hört.

BGF-Praxistipp: “Das Gesundheit|bewegt Gesundheitsjahr”

Unser 365-Tage Jahresprogramm mit dem Namen ‚Gesundheit|bewegt‘ bietet eine Vielzahl von Aktivitäten und Herausforderungen, die darauf ausgerichtet sind, die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden das ganze Jahr über zu fördern.

Von Energie und Resilienz im Januar bis hin zu Glück und Life-Balance im Dezember – wechselnde Themen, regemäßige E-Mail Impulse, spannende Challengeformate und digitale Gesundheitstage mit Experten sorgen für eine ressourcenschonende, regemäßige Kommunikation. Ihr BGF-Gesundheitsprogramm ist so im Unternehmensalltag präsent.

Schritt 5 – Mitarbeiter-Partizipation und kontinuierliche Verbesserung

Der PDCA-Zyklus und regelmäßige Feedback-Schleifen sind entscheidend für die kontinuierliche Verbesserung und Anpassung des Programms an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden.

  • Etablieren Sie einen organisatorischen Rahmen, in dem das Programm, Erfolge und mögliche Anpassungen kontinuierlich besprochen werden.
  • Nutzen Sie regelmäßige Feedbackumfragen und die Analysedaten aus Ihrem digitalen Programm um relevante Gesundheitsschwerpunkte Ihres Unternehmens zu identifizieren. Eine Ideen- und Maßnahmenbewertung kann beispielsweise mit der Kano-Matrix durchgeführt werden, einer einfachen Methodik um “gute Ideen” leichter zu identifizieren.
  • Denken Sie daran, dass Gesundheit ein Thema der Unternehmenskultur ist. Ebenso wie eine Qualitätsorientierung, ein bestimmter Managementstil oder eine Innovationskultur braucht es Zeit und ein kontinuierliches “dran arbeiten”, um Erfolge zu erzielen.

BGF-Praxistipp: Gesundheitsbotschafter

In den meisten Unternehmen sind etwa 5 bis 10% der Mitarbeitenden überdurchschnittlich an Gesundheitsthemen interessiert. Teilweise haben diese Mitarbeitenden auch relevante, nutzbare Qualifikationen im Gesundheitsumfeld, sind beispielsweise ausgebildete Yoga-Lehrende oder Sporttrainer. Nutzen Sie dieses Potential und schaffen Sie damit eine größere Oberfläche für Gesundheitsthemen. Machen Sie diese Gesundheitsmultiplikatoren zu Mitstreitern, Botschaftern, Vorangehern und Mitmachern für die Begleitung von Challenges, fragen Sie nach Feedback aus deren Teams, nutzen Sie das inhouse-Expertenwissen für Testimonial-Aktionen.

BGF-Trendthema: Förderung der Mentalen Gesundheit

Mental Health ist DAS große BGF-Trendthema der letzten Jahre. Verdichtete Arbeit, neue Arbeitsstrukturen, Fachkräftemangel, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, ein schrittweises Entstigmatisieren mentaler Gesundheitsprobleme, etc. rücken den Umgang mit psychischen Problemen immer mehr in den Mittelpunkt. 2023 sind wir bei über 132 Millionen Fehltagen aufgrund psychischer Probleme angekommen (Quelle: ntv, Rheinische Post, 2023).

Was bedeutet Mentale Gesundheit?

Mentale Gesundheit oder auch psychische Gesundheit, ist nicht nur die Abwesenheit von Störungen wie Depressionen oder Angstzuständen. Sie umfasst das allgemeine psychische Wohlbefinden (Well being) und die Fähigkeiten, effektiv mit Stress umzugehen, die eigenen Energiequellen zu kennen, diese regelmäßig aufzuladen und eine gesunde Work-Life-Balance aufrechtzuerhalten.

Mental Health-Themen nehmen deshalb einen immer größeren Raum innerhalb eines BGF-Programms ein. Auch die Grenzen zwischen Gesundheitsförderung und Unternehmenskultur verschwimmen in diesem Bereich. Im betrieblichen Kontext geht es um eine Unternehmenskultur, die die Bedeutung von Mental Health erkennt, das psychische Wohl der Mitarbeitenden fördert und Strukturen, Prozesse und Programme bereitstellt, damit psychisch gesundes Arbeiten unterstützt wird.

Einen Überblick über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit finden Sie im Artikel ‚Mental Health – Ein Leitfaden fürs BGM‘ sowie in unserem Jahresplan beim 365-Tage BGF-Programm ‚Gesundheit|bewegt.

BGF-Trendthema: Steigerung der Beteiligung durch Gamification

BGF-Maßnahmen werden für das ganze Unternehmen geplant. Häufig nimmt aber nur ein Teil der Belegschaft an diesen Maßnahmen teil. Die Aktivierungsquote von Mitarbeitenden für Präventionsmaßnahmen gehört deshalb zu den größten Herausforderungen bei der Ausgestaltung erfolgreicher BGF-Programme.

Neben den Erfolgsfaktoren Management-Beteiligung, Nutzung von Gesundheitsbotschaftern, Mitarbeiter-Partizipation, regelmäßige und spannende Gesundheitskommunikation kann Gamification helfen, Programme erfolgreicher zu machen. Machen Sie sich den „Spieltrieb“ zunutze.

Was bedeutet Gamification?

Gamification bezieht sich auf das englische Wort „game“ für „Spiel“ und steht für ein Vorgehen, bei dem spielerische Mittel und Dynamiken genutzt werden, um Menschen bei der Durchführung einer Aktivität bzw. dem Erreichen eines Ziels zu unterstützen.

Gamification in BGM- und BGF-Programmen bedeutet, dass beispielsweise solche Wirkungsverstärker zum Einsatz kommen:

  • Bonuspunkte sammeln für eine Gesundheitsprämie oder einen bestimmten Status
  • Badges erhalten für das Erreichen von besonderen Zielen
  • an Challenges teilnehmen, um den Teamgeist und einen “gesunden Wettbewerb” zu fördern
  • Gesundheitsprämien erhalten. Prämien können an eine Aktionsteilnahme, Badges oder Bonuspunkte geknüpft werden

BGF-Praxistipp: Integrieren Sie Gamification-Elemente in Ihre BGF-Strategie

Machen Sie bei einer Challenge mit, verdienen Sie sich einen Badge (digitale Urkunde) für besonders viele Schritte im Schrittduell, sammeln Sie Bonuspunkte für eine Gesundheitsprämie, „stupsen“ Sie Kolleg/innen an.

Gamification und andere Healthtainment-Prinzipen sind in unsere Programme wie Gesundheit|bewegt oder die heute.fit-Gesundheitskampagnen integriert und sorgen so für mehr „Flurfunk“ und mehr aktive Teilnehmende.

BGF-Trendthema: 360° Prävention

BGF “alleine” ist für viele Unternehmen schon eine große Herausforderung. Ziele, Kommunikationslinie, externe Partner und Erfolgsmessung müssen erst einmal installiert werden. 

Man kann aber auch einen Schritt weiter gehen, vielleicht sind es auch mehrere… 😉 Informieren Sie sich in unserem Trendartikel Prävention 360° über einen ganzheitlichen Ansatz für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen. Das sind spannende Möglichkeiten!

Unsere BGF-Angebote: Digitale Lösungen für jedes Unternehmen

Von kleinen Start-ups bis hin zu großen Konzernen – unsere digitalen Lösungen sind flexibel und anpassbar. Wir bieten verschiedene Programme, begleitende Services und Partnerangebote die speziell auf die Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten sind.

Gesundheit Bewegt ist Ihr Partner für eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung. Mit unserer langjährigen Expertise, über 500 betreuten Unternehmen, innovativen Ansätzen und bewährten Ergebnissen begleiten wir Sie und Ihre Mitarbeitenden auf dem Weg zu einem gesünderen Unternehmen. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihrem Unternehmen helfen können.

FAQs zu BGF und BGM

Was sind die Hauptziele von BGF-Programmen?
Reduzierung der Krankheitsquote, Reduzierung von Fehl-/Ausfalltagen, 
Reduzierung der Krankmeldungen in bestimmten Bereichen wie psychische Gesundheit oder Muskel-Skeletterkrankungen, Identifizierung von firmenspezifischen Gesundheitsrisiken, Reduzierung des Stresslevels der Mitarbeitenden

Wie rentabel sind Investitionen in betriebliche Gesundheitsförderung?
Studien zeigen, dass zusätzliche Investitionen in den betrieblichen Gesundheitsschutz langfristig zu konstant bleibenden oder sinkenden Kosten führen.
Das Präventionskosten/Präventionsnutzen-Verhältnis wird auf 2,2 geschätzt (Kosten: 1.200 € pro Mitarbeiter und Jahr; Nutzen 2.645 €)

Welche Wirkung haben BGF-Programme auf die Fehlzeiten?
Betriebliche Gesundheitsförderung kann die krankheitsbedingten Fehlzeiten um bis zu ein Viertel senken.

Wie kann die Wirksamkeit von BGF-Programmen gesteigert werden?
Durch regelmäßige Gesundheitskommunikation, Interessante Aktionen und Überraschungen, die Präsentation von Erfolgsgeschichten und Geschäftsleitungscommitment.

Welche Arten von Gesundheitszielen gibt es in BGF-Programmen?
Quantitative Ziele: Reduzierung der Krankheitsquote, Reduzierung von Fehl-/Ausfalltagen, Reduzierung der Krankmeldungen.
Qualitative Ziele: Identifizierung von firmenspezifischen Gesundheitsrisiken, Reduzierung des Stresslevels der Mitarbeitenden.

Welche Rolle spielen digitale BGF-Maßnahmen beim Ziel gesunde Arbeit?
Digitale Programme sorgen vor allem für: (1) Reichweite, in dem Sie auch Außenstellen und Homeoffice-Worker mit einbinden. (2) Sie unterstützen eine regelmäßige Kommunikation. (3) Sie können über 360° Gesundheitsinhalte eine große Themenbreite an Gesundheitsthemen unterstützen. (4) bieten Gamificationmöglichkeiten wie Bonuspunkte, Challenges, Badges und damit verbundene Gesundheitsprämien. (5) Unterstützen durch Umfragen und Online-Reportings ein strategisches Vorgehen zur Verbesserung der Mitarbeitendengesundheit