So verbessert das Kano-Modell betriebliche Gesundheitsmaßnahmen

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Das Kano-Modell ist eine einfache Methode, um verschiedene Gesundheitsmaßnahmen im BGF zu bewerten und das passende Maßnahmenset auszuwählen.

Sie stellen einen Obstkorb auf. Sie bieten Rückenkurse für die Mitarbeitenden in der Produktion an. Sie starten einen digitalen Online Kurs zu Gesundem Führen. Sie bieten eine Laufchallenge an… Welche Maßnahmen aus der Betrieblichen Gesundheitsförderung kommt bei den Mitarbeitenden gut an? Was wird sehr gut bewertet, was empfinden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als “normal”?

Eine einfache Methode, um diese Gesundheitsmaßnahmen zu bewerten ist das Kano-Modell. Lesen Sie nach, wie Sie damit die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) verbessern können.

Dieser Artikel ist Bestandteil unserer Serie zu Gesundheitsmodellen & Arbeitstechniken zur Entwicklung von BGF- und BGM-Maßnahmen.

  • Gain Framing – Sprich positiv!
  • Der 360grad Gesundheitskreis – vom Gesundheitsjahr zum gesunden Arbeitstag
  • Storytelling – gesunde Geschichten
  • Das HAPA-Modell unterstützt eine bessere Zielgruppenansprache
  • B.J. Fogg – ohne Motivation geht nix
  • JDR, JDCS – Ressourcen und Anforderungen managen
  • BGM SetCards – zielgerichtete Gestaltung von Gesundheitscontent
  • IAMU statt AIDA – Das Informieren-Aktivieren-Motivieren-Unterstützen-Modell
  • Das Haus der Gesundheit

Was ist das KANO-Modell?

Das Kano-Modell beschreibt den Zusammenhang zwischen der Erfüllung von Kundenanforderungen und der Kundenzufriedenheit. Noriaki Kano entwickelte dieses Modell 1978 an der Tokyo University of Science. Das Modell geht von 5 verschiedenen Merkmalen eines Produktes / einer Leistung aus, die sich auf die Kundenzufriedenheit auswirken.

Das psychologische Modell kann auf andere Bereiche – wie in unserem Fall das Betriebliche Gesundheitsmanagement – ausgedehnt werden. Dort geht es darum, welche firmenindividuellen Gesundheitsmaßnahmen die Mitarbeiterzufriedenheit (nicht die Mitarbeitergesundheit) verbessern und welche Aktionsideen eher schwächere Auswirkungen besitzen. Die fünf Faktoren im Einzelnen: 

1. Basisanforderungen

Diese Anforderungen sind die Mindestanforderungen, die erfüllt werden müssen, um das Gesundheitsmanagement als akzeptabel (“… ist okay”) zu bewerten. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine ausreichende Anzahl an Pausen oder um kostenlose Getränke handeln. Sie gelten als selbstverständlich, werden den Mitarbeitenden aber erst bewusst, wenn sie nicht vorhanden sind.

2. Performance-/Differenzierungsanforderungen

Hierbei handelt es sich um Maßnahmen, die oft im aktuellen Mittelpunkt der Kommunikation stehen. Sie werden als wichtig und persönlich relevant eingeschätzt (“… das ist interessant”). Hierbei kann es sich beispielsweise um die Verfügbarkeit eines digitalen Gesundheitsprogrammes, verschiedene (Online-)Gesundheitskurse, Aktionstage, etc. handeln.

3. Begeisterungs-Anforderungen

Diese Anforderungen sind überraschende und innovative Elemente, die das Gesundheitsmanagement auf ein höheres Niveau heben können = “Wow-Effekt”. Hierbei kann es sich beispielsweise um Angebote wie Massagen am Arbeitsplatz (buchbar über den EventManager), spezielle Zielgruppenangebote oder Challenges mit Gesundheitsprämien handeln. In der Praxis sind WOW-Maßnahmen ein wichtiger Anspruch, aber oftmals schwer zu finden.

4. Unerhebliche Merkmale

Sie führen weder zur Zufriedenheit noch zur Unzufriedenheit (“… egal”), unabhängig davon, ob sie vorhanden sind oder nicht.

5. Rückweisungsmerkmale

Existieren diese Angebote, führen sie zu Unzufriedenheit, sind sie hingegen nicht vorhanden, schaffen sie dennoch kein Mehr an Zufriedenheit.

Wie nutze ich das KANO-Modell für betriebliche Gesundheitsmaßnahmen?

Im BGF-/BGM arbeiten wir vor allem mit den ersten drei Faktoren. Das Kano-Modell nutzen wir, um die Bedürfnisse und Erwartungen der Mitarbeitenden zu ermitteln und dann auf dieser Grundlage das betriebliche Gesundheitsmanagement zu verbessern.

  • Schritt 1: Im Arbeitskreis Gesundheit oder in Mitarbeiter-Workshops werden Gesundheitsmaßnahmen, Aktionsideen, Fokusthemen, Kampagnenschwerpunkte gesammelt.
  • Schritt 2: Alle Maßnahmen werden bewertet, zum Beispiel über eine Online-Umfrage und in die nachfolgende Matrix einsortiert.
  • Schritt 3: Bewertung der Umsetzungsmöglichkeiten der verschiedenen Gesundheitsmaßnahmen (Budget, personelle Ressourcen, Verfügbarkeit der Leistungen, etc.). Wichtig ist, dass die identifizierten Basisanforderungen zuerst bereit gestellt werden, um Unzufriedenheit zu vermeiden. Dann können Differenzierungsleistungen in einen mehrmonatigen Kampagnenplan und die Planung des firmenindividuellen Gesundheitsjahres überführt werden. Wir empfehlen, nicht zu viele dieser Ideen parallel zu platzieren, sondern in Form einzelner Kampagnen mit entsprechender Kommunikationsunterstützung, nacheinander auszuspielen. WOW-Maßnahmen sollten mit starker Kommunikation als Leuchtturm-Aktionen platziert werden.
  • Schritt 4: In einem klassischen PDCA-Vorgehen (PLAN-DO-Check-Act) erfolgt im Nachgang der Umsetzung die Bewertung der Maßnahmen und die Identifizierung von Verbesserungspotentialen.

Praxistipp: Zielgruppen berücksichtigen

Ein weiter entwickeltes BGM kann das KANO-Modell auf die unterschiedlichen Zielgruppen im Unternehmen ausdehnen. Beispielsweise können besondere Maßnahmen für Führungskräfte (Digitale Online-Kurse zu Gesundem Führen, Mental Health-Workshops, … mit angeboten werden.

Oder für Auszubildende und Berufseinsteiger existiert ein eigenes Zusatzangebot wie Azubifitness – Gesunder Berufsstart.

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Mit dem Kano-Modell wird BGM besser

Durch die Verwendung des KANO-Modells kann das betriebliche Gesundheitsmanagement den Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeitenden entsprechen und auf diese Weise effektiver und erfolgreicher gestaltet werden. Gesundheitsmaßnahmen werden nicht nur einfach bereit gestellt, sondern gezielt ausgewählt.

In unseren Programmen wie AOK bewegt, Gesundheit|bewegt und den heute.fit Gesundheitskampagnen nutzen wir das Modell um Inhalte, Funktionen, Maßnahmen zu bewerten und immer wieder neue WOW-Effekte zu identifizieren. Spannend ist aktuell die Einschätzung von “Green BGM”-Maßnahmen durch die unterschiedlichen Zielgruppen in einem Unternehmen. Unerheblich, Basisleistung, interessant oder ein WOW? 

Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie wissen möchten, wie wir Nachhaltigkeit In BGM-Programme integrieren.

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