Die Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Thema für Unternehmen und Organisationen geworden. Der Fachkräftemangel, veränderte Einstellungen junger Mitarbeitender und die Zunahme mentaler Belastungen erfordern auch von kleinen und mittelständischen Unternehmen mehr BGM und Betriebliche Gesundheitsförderung.
Um dies effektiv zu erreichen, können sich Unternehmen zu Gesundheitsnetzwerken zusammenschließen. Solche Netzwerke bieten eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Best Practices, ermöglichen den gemeinsamen Leistungsbezug und können ein Gesundheitsmanagement auch lokal interessanter machen.
In diesem Artikel betrachten wir die Vorteile und Herausforderungen von Gesundheitsnetzwerken und zeigen auf, wie Unternehmen und Organisationen diese Netzwerke effektiv nutzen können, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern.
Was sind Gesundheitsnetzwerke?
Ein Gesundheitsnetzwerk ist ein Netzwerk von Organisationen, Unternehmen, Institutionen, Experten und Fachleuten, die zusammenarbeiten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen in einer bestimmten Region oder Branche zu verbessern. Ein solches Netzwerk kann sowohl regionale als auch thematische Schwerpunkte haben und verschiedene Gesundheitsförderungsmaßnahmen, Präventionsprogramme und BGM-Initiativen umfassen. Ziel ist es, durch gemeinsame Ressourcen die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen zu verbessern und langfristig zu erhalten.
Auch im Leitfaden Prävention gibt es das „Handlungsfeld Überbetriebliche Vernetzung und Beratung“ mit dem Präventionsprinzip: Verbreitung und Implementierung von BGF durch überbetriebliche Netzwerke.
Ziele überbetrieblicher Gesundheitsnetzwerke
- Schaffung von niedrigschwelligen Zugängen zu informellem BGF-Erfahrungswissen
- Erreichung, Sensibilisierung und Motivierung von kleinen und mittleren Unternehmen für Themen der betrieblichen Gesundheitsförderung sowie des Arbeitsschutzes und des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM)
- Stärkung der Bereitschaft von Entscheiderinnen und Entscheidern sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene, in die Verbreitung guter Praxis zu investieren
- Erreichung von Unternehmen und überbetrieblichen Akteuren, die mit anderen Mitteln nicht aktiviert werden können
- Höhere Verbreitung guter Praxis betrieblicher Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt
- Stärkung des unternehmenspolitischen Stellenwertes der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Transparenz über die Angebote der verschiedenen Sozialversicherungsträger (Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung) zu Themen der Mitarbeitergesundheit
- Förderung der übergreifenden Zusammenarbeit von Trägern einschließlich des Arbeitsschutzes und des BEM
Quelle: Leitfaden Prävention des GKV Spitzenverbandes
Für uns als Anbieter digitaler Präventionslösungen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement ist vor allem die Bündelung einzelner Unternehmensressourcen und die Ansprachemöglichkeit kleiner(er) Unternehmen interessant. Wäre das nicht toll, wenn sich Firmen regional organisieren, voneinander profitieren und die vielen kleineren Unternehmen ebenfalls ein Gesundheitsmanagement nutzen könnten?
Vorteile von überbetrieblichen Gesundheitsnetzwerken
Die Zusammenarbeit bietet für die teilnehmenden Unternehmen und Institutionen ein ganzes Bündel an Vorteilen:
- Kooperationen und Austausch: Ein übergreifendes BGM-Programm kann dazu beitragen, dass Unternehmen in einem Gesundheitsnetzwerk miteinander kooperieren und sich austauschen. Dadurch können Best Practices geteilt und Synergien genutzt werden.
- Gemeinsame Veranstaltungen: In einem übergreifenden BGM-Programm können gemeinsame Veranstaltungen organisiert werden, zum Beispiel gemeinsame Sportveranstaltungen, Laufgruppen, Boot Camps, Activity Days oder Gesundheitstage.
- Gemeinsamer Einkauf externer Dienstleistungen: Firmenübergreifend lassen sich digitale Gesundheitsplattformen wie das Programm Gesundheit|bewegt einkaufen. Durch den Zusammenschluss entstehen Preisvorteile für die teilnehmenden Unternehmen.
- Zusammenlegung von Ressourcen: Wo einzelnen, kleinen Unternehmen vielfach die Ressourcen fehlen, können alle Unternehmen eines Netzwerkes leichter von Maßnahmen einzelner Unternehmen profitieren. So könnte beispielsweise ein digitaler Gesundheitstag eines Unternehmens für alle geöffnet werden.
- Stärkung der Gesundheitskompetenz / gemeinsame Schulungen: Ein/e BGM-Manager/-in kann Schulungen und Workshops anbieten, um die BGM- und Gesundheitskompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den anderen teilnehmenden Unternehmen zu stärken. Dadurch können die Unternehmen selbstständig zur Gesundheitsförderung beitragen und sich gegenseitig unterstützen
- Gemeinsame Entwicklung von Maßnahmen und Strategien: In einem Netzwerk können neue Themenfelder leichter aufgegriffen und die Umsetzung durch die Kosten- und Ressourcenverteilung leichter ermöglicht werden. Nehmen wir hier das „Trendthema“ Mentale Fitness. Ein Kick-off-/Aktivierungsvortrag für Führungskräfte kann so viel leichter dargestellt werden – zum Beispiel über die #mentalhealthworks-Initiative. Die Teilnehmenden profitieren zusätzlich vom Erfahrungsaustausch untereinander.
- Bündelung von Ressourcen zur Entwicklung neuer nachhaltiger BGM-/BGF-/Präventions-/Gesundheitsmaßnahmen (Stichwort “Green BGM”)
- Erhöhung der Akzeptanz und Motivation durch gemeinsame Aktionen: Da sagen wir nur „Auf geht’s zur nächsten Challenge!“ Betriebliche Gesundheitsmaßnahmen profitieren von Gamification-Ansätzen. Gesundheitschallenges im Stile „Alle mit-/gegeneinander“ können regelmäßig im Netzwerk organisiert werden. Durch die größere Teilnehmerzahl verbessert sich üblicherweise die Aktivierungsquote der Teilnehmenden in den Unternehmen.
- Leichtere Einbindung regionaler Partner: Eine Person für einen Rückenkurs zu melden wird kaum zu einem Angebot führen. Durch eine Abfrage und Bündelung von Bedarfen können diese an lokale/regionale Anbieter weitergeleitet, das Angebot in die Praxis umgesetzt und regionale Dienstleistungsstrukturen gestärkt werden
- Bessere Zielgruppenansprache: Gesundheitsprogramme, die Zielgruppen wie Azubis ansprechen, profitieren ebenfalls von der Bündelung der Nachfrage. Die gemeinsame Nutzung einer Azubifitness-App oder ein Azubi-Gesundheitstag mit Unterstützung einer Krankenkasse können für Kleinunternehmen oft nicht organisiert werden. Kommen alle Azubis eines Gesundheitsnetzwerkes zusammen, ist eine Umsetzung besser darstellbar.
Gemeinsam stark: Firmenübergreifende BGM-Maßnahmen
Wie könnte ein firmenübergreifendes Gesundheitsnetzwerk aussehen. Wie könnten die teilnehmenden Unternehmen von einer digitalen BGM-Plattform wie #aokbewegt oder #gesundheitbewegt profitieren?
Schritt 1: Startpartner finden und los
„Je größer, desto seltener geht’s in die Umsetzung… deshalb klein anfangen.“ lautet unser erster Tipp. Ein Gesundheitsnetzwerk kann starten, wenn 4-5 Partner loslegen wollen. Hieraus entsteht ein Praxisbeispiel und andere Unternehmen können viel einfacher mitmachen.
Schritt 2: Etabliere eine gemeinsame digitale Plattform wie Gesundheit|bewegt
Im sofort startbaren digitalen Gesundheitsprogramm Gesundheit|bewegt ist die gesamte Jahreskommunikation eines Gesundheitsprogramms bereits vorhanden. Unterschiedliche Zielgruppen werden angesprochen, Gesundheitsthemen – im 360grad-Ansatz – umfassend erklärt. Es gibt Challenges und eine Multiplikatorenfunktion. Ein ressourcenschonender Betrieb eines firmenübergreifenden Programmes ist ein zentraler Erfolgsfaktor für BGM-Gesundheitsnetzwerke.
Schritt 3: Definiere den Steuerungskreis und einen „Kopf“
Eine/n sollte es geben, der sich zentral um das Programm kümmert. Das verlangt keine Unmengen an Zeit, aber ein klein wenig Koordination, Organisation des Steuerungsteams und Abstimmung mit externen Partnern. Der Steuerungskreis sollte sich ein Ziel für das Programm setzen, offen und partizipativ untereinander kommunizieren und die anfallenden Aufgaben fair verteilen.
Schritt 4: Aktiviere Multiplikatoren bei den teilnehmenden Unternehmen
In jedem Unternehmen des Gesundheitsnetzwerkes sollte eine Person definiert werden, die die BGM-/BGF-Maßnahmen ins jeweilige Unternehmen trägt. Dies kann beispielsweise über die FitCoach-Funktion (=Multiplikator) realisiert werden. FitCoaches müssen keine Gesundheitskompetenzen vorweisen, sollten aber an Gesundheitsthemen interessiert sein. Sie erhalten von uns Aktionsideen, Umsetzungstipps und Praxisbeispiele und können so ihre Kolleginnen und Kollegen zu mehr Gesundheit am Arbeitsplatz motivieren.
Schritt 5: Gemeinsame „Aktionen“
Im Steuerungskreis sollten gemeinsame Aktionen vereinbart werden, die das BGM-Programm erlebbar machen.
- Start von Challenges (zum Beispiel: Fitte Schritte, An apple a day, …)
- Vor-Ort-Treffs zu einem Vortrag, Kochabend, Laufgruppe, ….
- Gemeinsame Best-practice-Treffen, um sich über Erfahrungen mit den Gesundheitsaktionen auszutauschen
- …
Schritt 6: Wachsen und weitere Partner integrieren
Sobald das Gesundheitsnetzwerk steht, können weitere Interessenten angesprochen werden. Für ein BGM-orientiertes Netzwerk kommen – neben Unternehmen – Partner wie die Kommune, örtliche Fitness-Anbieter, Krankenkassen, etc. in Frage. Hierdurch wächst der Umfang der Leistungen, die Attraktivität für die Teilnehmenden und Unternehmen steigt und die Expertise innerhalb des Netzwerkes wächst.
Hört sich doch gar nicht so kompliziert an, oder?
Starten Sie ein Gesundheitsnetzwerk!
Gesundheitsnetzwerke im Betrieblichen Gesundheitsmanagement haben bereits gezeigt, dass sie erfolgreich sein können, indem sie Unternehmen bei der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens ihrer Mitarbeiter unterstützen. Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung ergeben sich in Zukunft noch mehr Chancen, da die Netzwerke mit digitalen Lösungen wie #gesundheitbewegt und #aokbewegt einfach unterstützt werden können.
Gesundheit Bewegt Angebot für Ihr Gesundheitsnetzwerk
Sie haben die passende Idee für ein regionales oder thematisch orientiertes Gesundheitsnetzwerk? Sie sind vielleicht der “Kopf” oder lokaler Koordinator? Wir unterstützen Sie mit einem einsatzfertigen, sofort nutzbaren Programm.
- Nutzung des digitalen Präventionsprogramm Gesundheit|bewegt als zentrale Plattform für alle Unternehmen, Partner und Teilnehmenden
- Datenschutz-optimierte und DSGV-konforme Teilnahme an firmenübergreifenden Aktivitäten
- Bereitstellung einer Jahreskommunikation (Gesundheitsjahr), monatlichen Schwerpunktaktionen und Challenges
- Unterstützung des Steuerungskreises mit monatlichen Aktionsimpulsen (Aktionsidee + E-Mail Begleitkommunikation)
- Vermittlung von (regionalen) Partnerangeboten, z.B. Mental Health-Vorträge
- Option zur Zuordnung der Teilnehmenden zu einzelnen, teilnehmenden Unternehmen
- Aktivierung der FitCoach-Funktion (Multiplikatoren) zum Aufbau einer ressourcenschonenden Kommunikation mit den Teilnehmenden in den einzelnen Firmen
- Teilnahme an regelmäßigen Online LIVE-Schulungen zu Gesundheitsinhalten und – funktionen des Gesundheit|bewegt-Programms.
Insgesamt wird es entscheidend sein, dass Gesundheitsnetzwerke flexibel und agil bleiben, um den Bedürfnissen der Unternehmen und deren Mitarbeitenden gerecht zu werden und so einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz zu leisten.
Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie einen ersten Schritt gehen möchten oder wir Ihr bestehendes Netzwerk digital unterstützen können. Wir können gute Gesundheitskommunikation 😉 und sparen gleichzeitig Ihre wertvollen, zeitlichen Ressourcen.
- Bleiben Sie gesund