Gain-Framing – BGM sollte positiv kommunizieren

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Prävention wirkt besser, wenn man positiv darüber spricht. informieren Sie sich über Gain-Framing, das psychologische Konzept für eine effektive Gesundheitskommunikation.

Was haben Gamification-Ansätze, Challenges und Gain-Framing im BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) gemeinsam? Sie setzen sich positiv mit dem Thema Prävention auseinander. Es geht nicht um “Du mußt…” oder “Mach mit, sonst bekommst du Rückenschmerzen…”. Vielmehr stehen Spaß, Motivation und positive Effekte im Vordergrund.

Studien legen nahe, dass das Kommunizieren der positiven Effekten von Gesundheitsmaßnahmen besser wirkt, als das Verweisen auf negative Effekte. Das Konzept nennt sich Gain-Framing.

Dieser Artikel ist Bestandteil unserer Serie zu Gesundheitsmodellen & Arbeitstechniken zur Entwicklung von BGM-Maßnahmen.

  • Der Gesundheitskreis  (c) – Strukturierung von BGM-Maßnahmen in einem Gesundheitsjahr
  • Die Kano-Matrix als Entscheidungshilfe für BGF-Aktionen
  • Storytelling – gesunde Geschichten
  • Das HAPA-Modell unterstützt eine bessere Zielgruppenansprache
  • B.J. Fogg – ohne Motivation geht nix
  • JDR, JDCS – Ressourcen und Anforderungen managen
  • BGM SetCards – zielgerichtete Gestaltung von Gesundheitscontent
  • IAMU statt AIDA – Das Informieren-Aktivieren-Motivieren-Unterstützen-Modell

Was ist Gain-Framing?

Im betrieblichen Gesundheitsmanagement kann das Gain-Framing genutzt werden, um die Mitarbeiter zu motivieren, gesündere Verhaltensweisen anzunehmen und zu unterstützen. Gain-Framing bezieht sich auf die Art und Weise, wie Maßnahmen oder Veränderungen präsentiert werden.

“Framing-Effekt oder Framing (deutsch: ‚Rahmungseffekt‘) bedeutet, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt – das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen.” (Quelle: Wikipedia)

Beispielsweise können gesundheitsfördernde Maßnahmen wie regelmäßige aktive Bewegungspausen, eine gesunde Ernährung oder die Teilnahme an Stressmanagement-Programmen nicht nur als Pflicht präsentiert werden. Kommunikation mit Gain-Framing stellt deren potenzielle Vorteile für die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden in den Mittelpunkt.

Studien belegen, dass durch das Fokussieren auf die positiven Auswirkungen bei den Mitarbeitenden eine größere Motivation und Begeisterung für gesundheitsfördernde Maßnahmen geweckt werden kann, was in der Konsequenz zu einer höheren Teilnehmerquote und besseren Ergebnissen führt.

BGM ist mehr Chance als Risikominimierung

Es gibt im BGM Bereiche, die wir unter dem Eindruck einer Risikominimierung angehen. Dazu gehören vor allem Suchtthemen. Doch selbst dort haben wir uns zwischenzeitlich für das Wording „gute und schlechte Gewohnheiten“ entschieden, denn kaum jemand hört den Menschen mit den erhobenen Zeigefingern zu.

In unseren Programmen wie #aokbewegt, #gesundheitbewegt oder der Kampagnenplattform #heute.fit sind wir „Positiv-Talker“. Gesundheit ist toll, Gesundheit macht Spaß, Gesundheitsaktionen sind eine Chance. Stressmanagement-Seminare sind nicht lästige Pflicht, sondern eine coole Weiterbildungsmaßnahme. Selbstmanagement verbessert meine eigene Energiebilanz und ist keine Methode, um mehr Produktivität aus einer Zeiteinheit zu pressen. Mit positiven Ausblicken wollen wir die Motivation der Teilnehmenden für Gesundheitsthemen fördern.

In diesem Sinne. Sei aktiv, tu was mit Spaß für deine Gesundheit.

Quellen:
Sikorski, Christian. 2019. „Framing-Effekte in Der Gesundheitskommunikation. Ein Systematischer Forschungsüberblick und eine Inhaltsanalyse der Studien zu den Wirkungen von Gain- Und Loss-Frames“. MedienJournal 43 (2):23-44. https://doi.org/10.24989/medienjournal.v43i2.1709.