Das Blue Zones-Prinzip im Unternehmen

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Nutze die Blue Zones-Storyline für die betriebliche Gesundheitsförderung: Mit natürlicher Bewegung, pflanzenbasierter Ernährung und Stressmanagement zu gesünderem Arbeiten und längerer Lebensqualität.

Bei der Umsetzung von Betrieblichen Gesundheitsaktionen im Unternehmen (BGF) stellt sich regelmäßig die Frage nach einer geeigneten Storyline für solche Maßnahmen. “Prävention ist wichtig”, ist zwar eine allgemein akzeptierte Aussage, die Umsetzung ist aber alles andere als ein Selbstläufer. Prävention kommt oft furchtbar unsexy daher.

Dan Büttner hat mit dem Konzept der Blue Zones etwas entdeckt, was viele Menschen, Communities und Firmen inspiriert, in einen gesünderen Lebensstil zu investieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Fragestellung: Wie können wir nicht nur länger leben, sondern auch gesünder altern? Könnte der Begriff der Blue Zones nicht so eine Storyline sein? Wir sagen: Ja!

Was sind die Blue Zones?

Die Blue Zones sind geografische Gebiete, in denen ein außergewöhnlich hoher Anteil der Bevölkerung über 90 oder sogar 100 Jahre alt wird – und dabei bemerkenswert gesund bleibt. Buettner und sein Team haben fünf dieser Regionen identifiziert:

  • Sardinien (Italien)
  • Okinawa (Japan)
  • Loma Linda (Kalifornien, USA)
  • Nicoya-Halbinsel (Costa Rica)
  • Ikaria (Griechenland)

Diese Orte zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Lebenserwartung aus, sondern auch durch eine Lebensweise, die Langlebigkeit und Gesundheit fördert.

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Dan Buettners “Kraft der Neun”: Detaillierte Prinzipien für ein langes, gesundes Leben

Die Menschen in den Blue Zones leben nach gemeinsamen Prinzipien, die Buettner in der „Kraft der Neun“ zusammengefasst hat. Diese neun Grundprinzipien sind Schlüsselfaktoren für ein langes und erfülltes Leben.

1. Natürliche Bewegung

Anstatt intensiv Sport zu treiben, bewegen sich die Menschen in den Blue Zones auf natürliche Weise in ihrem Alltag – sei es beim Gehen, bei der Gartenarbeit oder im Haushalt. Regelmäßige Bewegung ist ein integraler Bestandteil ihres Lebens.

2. Lebenssinn (Purpose)

Ein klarer Sinn im Leben gibt den Menschen einen Grund, morgens aufzustehen. Dieser „Purpose“ verleiht Struktur und Richtung und fördert emotionale Resilienz, was sich positiv auf die Lebenserwartung auswirkt.

3. Stressbewältigung

Die Menschen in den Blue Zones haben unterschiedliche Rituale, um regelmäßig Stress abzubauen. Sei es durch Gebet, Siesta oder Zeit mit Familie und Freunden – diese Rituale helfen, den Stress zu kontrollieren und chronische Entzündungen zu reduzieren.

4. 80%-Regel (Hara Hachi Bu)

In den Blue Zones essen die Menschen nur, bis sie zu etwa 80 % satt sind. Diese einfache Regel verhindert Überessen, fördert ein gesundes Gewicht und reduziert das Risiko von Krankheiten.

5. Pflanzenbasierte Ernährung

Die Ernährung der Menschen in den Blue Zones basiert größtenteils auf pflanzlichen Lebensmitteln wie Bohnen, Gemüse und Obst. Fleisch wird nur in geringen Mengen konsumiert.

6. Moderater Weinkonsum

In einigen Blue Zones, vor allem im Mittelmeerraum, trinken die Menschen regelmäßig Wein, aber immer in Maßen und oft in geselliger Runde.

7. Glaube und Spiritualität

Ein spirituelles Leben oder die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft gibt den Menschen in den Blue Zones ein Gefühl der Zugehörigkeit und emotionale Stabilität.

8. Familienorientierung

Familienbindungen stehen im Mittelpunkt des Lebens in den Blue Zones. Menschen leben in enger Beziehung zu ihren Verwandten und pflegen ihre familiären Bindungen aktiv.

9. Gesunde soziale Netzwerke

Die Menschen umgeben sich mit positiven, gesundheitsfördernden sozialen Netzwerken. Diese sozialen Verbindungen unterstützen ein aktives und gesundes Leben.

Einige, nicht alle diese Prinzipien, lassen sich für die Betriebliche Gesundheitsförderung adaptieren und in eine starke Präventionskommunikation einbauen. Einige Faktoren wie der moderate Alkoholkonsum, werden zwischenzeitlich eher als Korrelation und nicht als kausaler Grund für Langlebigkeit definiert. Auch passt der Genuss von Alkohol natürlich nicht in den betrieblichen Kontext.

Umsetzung der Blue Zones-Prinzipien im Arbeitsalltag

Die Integration der Prinzipien der Blue Zones in den Arbeitsalltag kann helfen, Stress zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und langfristig die Gesundheit zu fördern. Die folgenden fünf Prinzipien aus Dan Büttners Konzept passen besonders gut in den beruflichen Kontext:

1. Natürliche Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren

Bewegung ist ein essentieller Bestandteil eines gesunden Lebens, auch am Arbeitsplatz. Mitarbeitende müssen nicht täglich ins Fitnessstudio gehen, um sich gesund zu fühlen. Es gibt einfache Wege, natürliche Bewegung in den Arbeitstag einzubauen:

  • Stehpulte und bewegungsfreundliche Arbeitsplätze: Steh- oder höhenverstellbare Schreibtische fördern eine gesunde Körperhaltung und reduzieren (zu) lange Sitzzeiten.
  • Walking-Meetings: Anstatt am Schreibtisch zu sitzen, können Meetings als Spaziergänge im Freien stattfinden, was Bewegung und Kreativität fördert. Alternativ bieten sich Stehmeetings an. Man hat auch schon von kreativen Gruppen mit Plank-Meetings gehört, die  sicher schnelle, fokussierte Entscheidungen fördern 😉
  • Aktive Pausen: Kurze Bewegungseinheiten während des Arbeitstages wie z. B. 5-10 Minuten Stretching oder kleine Mobilitätsübungen helfen, den Kreislauf anzukurbeln und die Konzentration zu steigern. Genutzt werden können hier Programme wie AOK bewegt, Gesundheit bewegt und Mind & Move@Work.
  • Bewegungsaktionen wie Challenges, bei denen Teams mit bestimmten Aufgaben gegeneinander antreten. Unsere BGF Aktions-Duos sind eine gute Möglichkeit, Inaktivität zu reduzieren und mehr Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren.

2. Lebenssinn (Purpose) durch die Arbeit finden

Ein starkes Gefühl von Sinn und Zweck in der Arbeit führt nachweislich zu höherer Motivation und Zufriedenheit. Unternehmen können gezielt daran arbeiten, dass ihre Mitarbeiter den Purpose in ihrer Tätigkeit finden und leben. Das mag nicht für jeden Job möglich sein und auch nicht jeder Mitarbeitende räumt der Arbeit diesen Stellenwert ein. Für einige, und wir als Präventionsdienstleister gehören auch dazu, ist unsere Arbeit sinnstiftend, oft motivierend und mit einem Purpose versehen.

  • Individuelle Entwicklungspläne: Durch regelmäßige Feedback-Gespräche und klare Entwicklungsziele können Mitarbeitende ihre beruflichen Ziele mit ihrem Lebenssinn verbinden.
  • Sinnstiftende Aufgaben: Schaffe Arbeitsumgebungen, in denen die Mitarbeitenden sehen, wie ihre Arbeit einen positiven Einfluss auf das Unternehmen, die Gesellschaft oder ihre Kollegen hat.
  • Freiwilligenarbeit und soziale Projekte: Biete Gelegenheiten, in denen Mitarbeitende sich außerhalb ihrer regulären Arbeit engagieren können, z. B. durch Freiwilligenarbeit oder durch Unterstützung von gemeinnützigen Initiativen.

3. Stressbewältigung im Arbeitsumfeld

Stress gehört zum Arbeitsleben, aber gesunde Unternehmen bieten Möglichkeiten, um damit konstruktiv umzugehen und ihn zu minimieren. Durch regelmäßige Stressmanagement-Programme können Mitarbeiter gesünder und widerstandsfähiger bleiben. Auf der positiven Seite steht der Begriff “mentale Fitness”. Hier geht es darum ein passendes Mindset zu entwickeln und Techniken zu erlernen, um trotz äußerer Dauerkrisen unser Leben weiterhin genießen und positiv gestalten zu können.

  • Achtsamkeits- und Meditationstrainings: Regelmäßige Meditationseinheiten oder Achtsamkeitsworkshops können dabei helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu fördern.
  • Rückzugsräume: Schaffe Bereiche im Büro, in denen sich Mitarbeitende zurückziehen und in Ruhe entspannen können, sei es durch kleine Ruhezonen oder grüne Außenbereiche.
  • Flexibles Arbeiten: Flexible Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten, tragen zur Stressreduktion bei, indem sie Mitarbeitern helfen, Berufs- und Privatleben besser zu vereinen.
  • Online-Kurse: Biete Zugang zu digitalen Angeboten, um den Umgang mit Stress, Resilienz, Routinen, etc. zu erlernen. Es gibt auch viele kostenfreie Präventionskurse der Krankenkassen, die sich hierfür gut eignen.
  • Angebot von Präventionsvorträgen: „Neue“ Gesundheitsthemen lassen sich sehr gut mit einem Kick-off starten. Gut geeignet hierfür sind Präventionsvorträge, online oder in Präsenz, bei denen Fachexperten in ein Themenfeld einführen und für Fragen zur Verfügung stehen.

4. Gesunde, pflanzenbasierte Ernährung im Büro

Eine ausgewogene Ernährung fördert die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Nicht vergessen: Ernährung ist die Energie, die uns durch den Tag trägt (das ist aber kein Freibrief für ständiges Nebenbei-Snacken!).

  • Gesunde Kantinenoptionen: Biete in der Kantine oder in Snackautomaten vermehrt pflanzliche und gesunde Lebensmittel an, die reich an Nährstoffen sind und Energie liefern. Die entsprechenden Produkte können prominent platziert und „ausgezeichnet“ werden.
  • Gemeinsame, gesunde Mittagessen: Veranstalte regelmäßig „gesunde Mittage“, bei denen pflanzenbasierte Mahlzeiten im Mittelpunkt stehen, um gesundes Essen und Gemeinschaft zu fördern. Für kleinere Unternehmen bieten sich Meal-Prep-Days an, bei denen die Mitarbeitenden zu einem gemeinsamen Buffet eigene Gerichte mitbringen.
  • Ernährungsworkshops: Organisiere Ernährungsberatungen oder Workshops, die den Mitarbeitern helfen, gesunde Ernährungsgewohnheiten auch im Arbeitsalltag (und darüber hinaus) umzusetzen.
  • Gesundheits-Checks zur Messung des Vitamin-Status – kann zum Beispiel ganz wunderbar in einen Gesundheitstag integriert werden

5. Gesunde soziale Netzwerke im Unternehmen aufbauen

Menschen sind soziale Wesen und die Qualität der Beziehungen am Arbeitsplatz hat einen großen Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden und die Arbeitsmoral. Unternehmen sollten gezielt darauf achten, ein gesundes, unterstützendes Netzwerk zu fördern:

  • Teambuilding-Aktivitäten: Regelmäßige Aktivitäten, die den Teamgeist stärken, wie gemeinsame Ausflüge, Workshops oder soziale Events, fördern die Bindung unter den Mitarbeitern. Die Kurzform sind „Aktive Pausen“, bei denen man gemeinsam in Bewegung investiert.
  • Buddy-Programme: Neue Mitarbeitende können durch Buddy-Programme unterstützt werden, was das Ankommen erleichtert und den sozialen Zusammenhalt stärkt.
  • Gesundheitsfördernde Gemeinschaften: Unterstütze den Aufbau von Gesundheitsgruppen innerhalb des Unternehmens, sei es durch Sportgruppen, Achtsamkeits-Meetings oder Ernährungschallenges. Diese Gemeinschaften motivieren Mitarbeiter, gemeinsam gesunde Gewohnheiten zu entwickeln.
  • Besonders engagierte Mitarbeitende können als FitCoaches tätig werden. Diese Gesundheitsbotschafter agieren als „Anstupser“ für die anderen. In unseren längerfristig orientierten BGM-Programmen wie AOK bewegt und Gesundheit bewegt ist diese Funktion integriert und die FitCoaches erhalten zusätzliche Impulse für gemeinsame Gesundheitsaktionen.

Umsetzung der Blue Zones-Prinzipien im Privatleben

Auch im persönlichen Umfeld lassen sich die Prinzipien der Blue Zones integrieren, um das eigene Wohlbefinden zu steigern:

  • Natürliche Bewegung: Integriere mehr Bewegung in deinen Alltag, z. B. durch Spaziergänge, Radfahren oder Gartenarbeit.
  • Lebenssinn finden: Reflektiere regelmäßig über deinen Lebenssinn und finde Aktivitäten, die dir Freude und Erfüllung geben.
  • Stress abbauen: Nutze tägliche Rituale wie Meditation oder Entspannungsübungen, um Stress abzubauen.
  • Pflanzenbasierte Ernährung: Erhöhe den Anteil an Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten in deiner Ernährung.
  • Familienzeit und soziale Netzwerke pflegen: Verbringe Zeit mit deinen Liebsten und pflege enge soziale Beziehungen.

Fazit: Die Kraft der Blue Zones für eine bessere betriebliche Gesundheit

Die Blue Zones von Dan Buettner erzählen eine Geschichte… und diese Story lässt sich sehr gut nutzen, um Prävention spannend und mit starken Kommunikationsimpulsen ins Unternehmen zu transportieren.

Unser Kommunikationsteam entwickelt mit dem Blue Zones-Ansatz neue Lösungsformate, um BGF-Maßnahmen spannend zu gestalten und mehr Menschen für Prävention zu motivieren. Interessiert an kommunikationsstarken Betrieblichen Präventionsprogrammen? Sprechen Sie uns gerne an – Stichwort: „Blue Zones-Paket“.

FAQs: Blue Zones-Konzept für Firmen

1. Wie kann ich die Blue Zones-Prinzipien am besten in meinen Arbeitsalltag integrieren?
Die beste Möglichkeit sind kleine, aber regelmäßige Veränderungen. Fange mit Walking-Meetings an, nutze Pausen für Bewegung und gewöhne dir eine gesunde Ernährung an. Einfache Rituale wie Stretching oder kurze Achtsamkeitsübungen können ebenfalls helfen.

2. Wie viel Bewegung ist nötig, um den Prinzipien der Blue Zones zu folgen?
Es geht nicht um intensives Training, sondern um natürliche, regelmäßige Bewegung. Schon kleine Veränderungen wie mehr Gehen, Stehen und aktives Arbeiten können langfristig große Effekte haben. Nutze Aktive Pause-Videos aus digitalen Gesundheitsprogrammen wie Gesundheit bewegt.

3. Wie wichtig ist die Ernährung in den Blue Zones und wie kann ich das im Büro umsetzen?
Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Im Arbeitsumfeld kannst du gesunde Snacks wählen, pflanzenbasierte Mittagessen bevorzugen und regelmäßige gesunde Ernährung mit deinen Kollegen praktizieren, z. B. durch gemeinsame Meal-Prep Aktionen.

4. Was bedeutet „Purpose“ im beruflichen Kontext und warum ist das wichtig?
„Purpose“ ist der Sinn in deiner Arbeit. Ein klarer Sinn fördert Motivation, Zufriedenheit und Langlebigkeit. Unternehmen können durch sinnstiftende Aufgaben und persönliche Entwicklungsziele dazu beitragen, dass Mitarbeiter ihren Purpose finden.

5. Wie hilft Stressmanagement im Arbeitsalltag bei der Langlebigkeit?
Chronischer Stress fördert Entzündungen im Körper, die zu vielen Krankheiten führen können. Regelmäßige Entspannungstechniken, Achtsamkeit und Rückzugsmöglichkeiten im Arbeitsumfeld reduzieren Stress und fördern langfristig die Gesundheit.

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