Gesundheitskompetenz rettet Leben

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Gesundheitskompetenz befähigt uns, im Alltag kluge Entscheidungen in Bezug auf Krankheitsbewältigung, -prävention und Gesundheitsförderung zu treffen und uns dementsprechend zu verhalten. Darum ist die Förderung von Gesundheitskompetenz ein wichtiger Baustein wirksamer BGM-/BGF-Maßnahmen.

Steile These zum Einstieg: Die Prävalenz vermeidbarer Zivilisationskrankheiten wie z. B. Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, Karies, Burnout etc. ließe sich drastisch reduzieren, wenn jede:r Deutsche einen „Gesundheitsführerschein“ erwerben müsste. – Klingt krass gut? Ist es auch. Wie kommen wir zu der Behauptung?

Die Zahlen der HLS-GER 2 Studie der Universität Bielefeld versprechen großes Gesundheitspotential: Wenn sich 10 Deutsche im Raum befinden, hat aktuell mehr als jede:r Zweite (etwa 58,8%) eine „problematische“ oder „inadäquate“ Gesundheitskompetenz. Frage: Sind Sie der Erste oder eher der/die Zweite”? 😉 Das heißt, wenn man diese Kompetenz gezielt verbessern würde, hätte das unmittelbare Auswirkungen auf die individuelle Fähigkeit, Maßnahmen zur eigenen Gesundwerdung und Gesunderhaltung zu ergreifen. Kurz gesagt: Um gesund zu werden und zu bleiben. Wenn das keine guten Aussichten sind!
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Zuerst schauen wir uns an, was man konkret unter Health Literacy aka Gesundheitskompetenz versteht. Danach erkunden wir die Vorteile einer guten oder exzellent ausgebildeten Health Literacy. Und zum Schluss zeigen wir konkret, was Maßnahmen und -programme der Betrieblichen Gesundheitsförderung dazu beitragen können, um diese lebenswichtige Kompetenz gezielt zu verbessern.

Was ist Gesundheitskompetenz?

Gesundheitskompetenz / Health Literacy umfasst das Wissen, die Motivation und die Fähigkeit von Menschen, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und zum Wohle ihrer Gesundheit anzuwenden. Wer über Gesundheitskompetenz verfügt, ist in der Lage, gesunde Entscheidungen für seine eigene und für die Gesundheit seiner Liebsten zu treffen, diese zu fördern und zu erhalten. Dazu gehört z. B. das Lesen und Verstehen von Terminvereinbarungen, Beipackzetteln, Impfempfehlungen, Versicherungsanträgen, Materialien zur Gesundheitsbildung und Gesundheitsinformationen, die in den Medien oder im Internet bereitgestellt werden.

Health Literacy betrifft jede:n von uns. Aber nicht jede:r von uns, hat die gleichen Chancen, Gesundheitskompetenz zu entwickeln. So zeigt die HLS-GER 2 Studie der Universität Bielefeld deutliche Zusammenhänge zwischen einer problematischen und unzureichenden Gesundheitskompetenz und einem niedrigem Bildungsstand, höherem Lebensalter und niedrigem Sozialstatus.

Die Vorteile einer hohen Gesundheitskompetenz

Gesundheitskompetenz (GK) gibt es in den Ausprägungen exzellent, ausreichend, problematisch und inadäquat und sie wirkt sich auf zahlreiche Bereiche aus.

  • Gesundheitliche Selbsteinschätzung: Menschen mit hoher GK schätzen ihre Gesundheit tendenziell besser ein.
  • Gesundheitsförderliches Verhalten: Menschen mit hoher GK verhalten sich gesundheitsförderlicher.
  • AU-Tage: Menschen mit hoher GK fehlen seltener krankheitsbedingt im Job.
  • Inanspruchnahme von ärztlichen (Notfall-)Leistungen sowie Klinikaufenthalte: Menschen mit hoher GK nehmen derartige Leistungen seltener in Anspruch.
  • Krankheitsbewältigung: Menschen mit hoher GK haben weniger Schwierigkeiten in der Arzt-Patient-Kommunikation oder beim richtigen Verhalten in medizinischen Notfällen.
  • Krankheitsprävention: Menschen mit hoher GK fällt es leichter, Entscheidungen zu treffen, z. B. welche Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen sie in Anspruch nehmen sollen und wollen.
  • Gesundheitsförderung: Menschen mit hoher GK sind eher in der Lage, Gesundheitsinformationen (z. B. Nährwerttabellen etc.) zu verstehen.

Bei derart weitreichenden Konsequenzen, die Gesundheitskompetenz für jede:n Einzelne:n und für die Gesellschaft insgesamt hat, müssen von Politik, medizinischen Fachkräften, Bildungsträgern, Bürgern, Unternehmen und Gesundheitsdienstleistern zielgerichtete Anstrengungen unternommen werden, um eine deutliche und weitreichende Verbesserung derselben zu erreichen.

Was bedeutet das für BGM-/BGF-Maßnahmen?

Das Ziel von Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und der betrieblichen Gesundheitsförderung sollte sein, die Mitarbeitenden zu Co-Managern ihrer eigenen Gesundheit zu befördern. Die feste Verankerung von Gesundheit als gelebtes Leitbild im Unternehmen erleichtert auch gesundheitsfernen Gruppen den niedrigschwelligen Zugang zu Gesundheitsinformationen und Angeboten. (Verpflichtende) Schulungen und Workshops während der Arbeitszeit sind hilfreich, um das Gros der Mitarbeitenden zu erreichen und mit Basis-Wissen zu versorgen.

Für Menschen mit einer geringen Gesundheitskompetenz stellen digitale Gesundheitsinformationen in sozialen Medien, im Internet oder in Apps eine große Herausforderung dar. Denn häufig können sie deren Qualität und Vertrauenswürdigkeit nur schwer einschätzen. Abhilfe schaffen kann der Einsatz von digitalen BGF-Programmen wie AOK bewegt, heute.fit. oder Gesundheit|bewegt, bei denen sich die Teilnehmenden auf die durch Experten geprüfte Qualität der Inhalte verlassen und diese ortsunabhängig rund um die Uhr nutzen können.

Beispiele für Maßnahmen zur Verbesserung der Health Literacy

Weitere Beispiele, wie wir in unseren digitalen BGF-Programmen die Gesundheitskompetenz von Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf den Ebenen von Verhaltensprävention und Verhältnisprävention stärken, sind:

  • Lernstrecken (Touren), bei denen sich die Teilnehmer in 5 bis maximal 10 Etappen schrittweise ein Thema, z. B. „Die Kraft der Pausen“, erarbeiten können; dabei werden unterschiedliche Formate wie Texte, Audios und Videos kombiniert, um verschiedene Lerntypen anzusprechen und zum Dranbleiben zu motivieren
  • Quizzes am Ende einer Tour oder eines Artikels fragen spielerisch und ohne Leistungsdruck das vermittelte Wissen ab
  • Themen-Badges, wie z. B. der Trink-Badge; durch das Lesen oder Herunterladen bestimmter Inhalte können die Teilnehmenden diese Abzeichen sammeln und so ihre Kompetenzen für sich selbst sichtbar machen – das macht Abstraktes greifbarer
  • (Team-)Challenges, wie z. B. „Weniger Zucker“ oder „Jammerfasten“, helfen dabei, im Alltag gesunde Entscheidungen zu treffen und über einen gewissen Zeitraum einzuüben; der Wettbewerb gegen und miteinander unterstützt das Dranbleiben, stärkt den Teamgeist und erhöht den Spaßfaktor
  • Interaktive Grafiken, wie z. B. die „Resilienzbatterie“ machen Gesundheitskompetenz sichtbar; bei der „Resilienzbatterie“ erfolgt die „Aufladung“ vom roten in den grünen Bereich über die Interaktion mit den Programmbeiträgen; wenn die Teilnehmenden Artikel lesen, Audios hören etc., bekommen sie über die Grafik eine Rückmeldung, dass ihr Verhalten etwas bewirkt – so wird Selbstwirksamkeit erfahrbar

Kompetent in Sachen Gesundheitskompetenz

Zurück zur Ausgangsthese: Ohne die entsprechende Fahrkompetenz kann kein Fahrer und keine Fahrerin die PS sicher auf die Straße bringen. Gleiches gilt für die Angebote des Gesundheitswesens: Damit Menschen die vorhandenen Maßnahmen, Informationen und Impulse selbst bestimmt nutzen und davon profitieren können, müssen sie vorher dabei unterstützt werden, die dafür nötige Gesundheitskompetenz zu erwerben.

Darum stellen wir in unseren Programmen den Gesundheitscontent in unterschiedlichen Formaten wie Podcasts, Videos, Checklisten, Erinnerungspostern, Quizzes, Challenges, E-Mail-Impulsen und Lernstrecken (Touren) zur Verfügung. So vermitteln wir auf motivierende und spielerische Art das nötige Wissen und die entsprechenden Fähigkeiten. Unsere praktischen Umsetzungsaufgaben „Tu was“ motivieren die Teilnehmenden dazu, das theoretische Wissen in konkrete Handlungen zu überführen, über einen längeren Zeitraum einzuüben und Erfolge zu erleben.

Sie möchten sich selbst davon überzeugen und sich unsere Programme genauer ansehen? Dann kontaktieren Sie uns gerne für eine kostenlose Online-Vorführung.

FAQs zu Gesundheitskompetenz

Was genau versteht man unter Gesundheitskompetenz und warum ist sie wichtig für Unternehmen?
Gesundheitskompetenz bezieht sich auf die persönliche Fähigkeit  gesundheitsbezogene Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden, um gesundheitsfördernde Entscheidungen zu treffen (COM-B-Modell). Diese Kompetenz ist für Unternehmen wichtig, da Mitarbeiter mit hoher Gesundheitskompetenz tendenziell gesünder sind, seltener krankheitsbedingt fehlen und effektiver in der Nutzung von Gesundheitsdienstleistungen sind, was die Gesamtleistungsfähigkeit eines Unternehmens verbessert.

Welche Rolle spielt die Gesundheitskompetenz in der Prävention?
Eine hohe Gesundheitskompetenz ermöglicht es Mitarbeitenden, präventive Maßnahmen effektiver zu nutzen und gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen, z.B. im Bereich Ernährung, Bewegung, Stressmanagement, mentale Fitness, Arbeitsplatzergonomie und Healthy Habits. 

Wie können Unternehmen die Gesundheitskompetenz ihrer Mitarbeitenden fördern?Unternehmen können durch gezielte Angebote wie Workshops, Schulungen und digitale Lernplattformen die Gesundheitskompetenz ihrer Mitarbeitenden fördern. Idealerweise werden die Mitarbeitenden in die Erstellung der entsprechenden integriert.

Was sind die Vorteile digitaler BGF-Programme?
Digitale BGF-Programme bieten die Flexibilität, Inhalte orts- und zeitunabhängig zu nutzen. Die Inhalte zur Gesundheitskompetenz können "breiter" sein und damit mehr wissenswerte Gesundheitsaspekte abbilden.

Durch interaktive Elemente wie Quizzes und Challenges kann die Motivation und das Engagement erhöht werden.

Wie misst man den Erfolg von Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz im Unternehmen?
Der Erfolg solcher Maßnahmen kann durch verschiedene - abgeleitete -  Kennzahlen bewertet werden, z. B. die Reduktion von krankheitsbedingten Abwesenheiten. Eine direkte Messung kann durch Quizzauswertungen (anonymisiert) und Selbsttests erfolgen.

Weitere Quellen

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